WR: Jubiläumsfest

070827-wr"Kinderfest – bitte nicht parken!": Am Samstag war der Bachplatz fest in Kinderhand. Auf den Tag genau vor 30 Jahren, am 25. August 1977, wurde der Herdecker Kinderschutzbund (KSB) ins Leben gerufen. Das musste gefeiert werden.Bereits seit Januar steckten die 35 Ehrenamtlichen voll in den Festvorbereitungen, und das Engagement zahlte sich aus: In Kooperation mit dem Jugendzentrum wurde das Jubiläum bei strahlendem Sonnenschein ein voller Erfolg. Bürgermeister Koch eröffnete die Veranstaltung.

Kinder waren nicht nur willkommen, sondern auch erwünscht – ob nun in der Kidzz-City, auf Hüpfburg oder Riesenrutsche, beim Kinderschminken oder dem Kleider- und Spielzeugbasar. Spätestens beim Fototermin auf dem Polizeimotorrad wurde klar, wer am Samstag das Sagen hatte. Vor allem das Glücksrad war ein voller Erfolg. "Die Kinder drehen und gewinnen. Was genau sie bekommen, ist eigentlich gar nicht so wichtig", weiß der Vorsitzende des Kinderschutzbunds, Peter Stachorra. Doch die Preise konnten sich durchaus sehen lassen: U.a. Gutscheine fürs Onikon und Herdecker Pizzerien. Zudem organisierte der Kinderschutzbund für die Kleinen einen Malwettbewerb, Erwachsene konnten die kostenlosen Ausstellungen im Rahmen des Jubiläumsprogramms besuchen: Eine Kinder- und Kochbuchausstellung rund um das Gründungsjahr 1977 im Philipp-Nicolai-Haus ist noch bis zum 2. September geöffnet. Und auch die Ausstellung unter dem Dach des Jugendzentrums konnte sich sehen lassen. Auch hier war der Grundgedanke "1977 – ein Rückblick auf 30 Jahre Kinder- und Jugendschutz".

Das Sommerfest förderte auch die Gemeinschaft der Ehrenamtlichen untereinander, die in den diversen Bereichen des Schutzbundes tätig sind. Anne Kupferschmidt, in der Hausaufgabenbetreuung von Kindern mit Migrationshintergrund engagiert, empfand das Fest als "sehr harmonisch".

Seit der Gründung des Vereins hat sich viel getan. Besondere Erfolge verzeichnet der Kinderschutzbund im Bereich der Hausaufgabenbetreuung, um schulische Defizite zu minimieren und alltägliche Hilfestellungen zu geben – zum Beispiel im Kampf gegen die Armut von Kindern und Familien. "Wenn rund 1,9 Millionen unter der Armutsgrenze leben, dann ist das ein Skandal für die Gesellschaft. Da muss man etwas gegen unternehmen", ist Vorsitzender Stachorra entschlossen. "Ein kleiner Ortsverband kann zwar nicht soviel bewegen, aber man kann es versuchen."

Nicht auf den Lorbeeren ausruhen

Auf den Lorbeeren ruhen sich die Ehrenamtlichen jedenfalls nicht aus. Weitere geplante Projekte und Aktivitäten sind u.a. die Ausbildung und Vermittlung von Babysittern sowie der Elternkurs "Starke Eltern – starke Kinder". Und es gibt weitere Vorhaben: Auch die untere Etage der Geschäftsstelle in der Uferstraße wird der Verein in Kürze übernehmen und renovieren. Die neuen Räumlichkeiten legen den Grundstein für die Einrichtung zusätzlicher Gruppen wie "Behinderte und Nichtbehinderte" sowie "Eltern und jene, die es werden wollen".

WR, 27.8.2007 (WR-Bild: Jürgen Theobald)

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