WP: 3 Jahrzehnte Engagement

070827-wp"Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder." Mit diesem Zitat des italienischen Dichters Dante Alighieri schloss Bürgermeister Hans-Werner Koch am Samstag Mittag seine kurze Ansprache am Herdecker Bachplatz. Anlass war das dreißigjährige Jubiläum des Deutschen Kinderschutzbund-Ortvereins in Herdecke.

Die "Lobby für Kinder", wie sich der Verein selbst bezeichnet, veranstaltete aufgrund dieses Jubiläums ein großes Fest. Und wie könnte es anders sein? – das Programm war natürlich in erster Linie auf die kleinen Besucher zugeschnitten. Und so gab es eine große Hüpfburg, eine Riesenrutsche, ein Glücksrad und die Möglichkeit zum Kinderschminken.

"Eine solche Institution wollen wir in Herdecke nicht mehr missen", sagte Hans-Werner Koch, selbst langjähriges Mitglied des Kinderschutzbundes. "Sie ist Symbol für gelebtes Bürgerengagement in unserer Stadt." Auf den Tag genau vor dreißig Jahren, also am 25. August 1977, fand die durch Ursula Heimann initiierte, inoffizielle Vereinsgründung statt. Als relativ kleine Ortsgruppe wuchs der Kinderschutzbund mit seinen Aufgaben und zählt heute 35 ehrenamtliche Mitarbeiter und über 140 Mitglieder. "Im Laufe der Zeit haben wir das Altbewährte ausgebaut und durch neue Ideen erweitert", berichtet der derzeitige Vorsitzende Peter Stachorra. Im April letzten Jahres hatte man einen neuen Vorstand gewählt, seitdem organisiert und leitet der Pensionär gemeinsam mit Sabine Schaarwächter und Schatzmeisterin Heidrun Weingarten die gemeinnützige Einrichtung. "Es geht uns nicht nur darum, Kinder vor Verwahrlosung und Gewalt zu beschützen – auch die Unterstützung von Eltern und die Initiierung interessanter Veranstaltungen zählen wir zu unseren Aufgaben."

"Die ersten drei Lebensjahre sind in vielerlei Hinsicht die wichtigsten in der Entwicklung – und genau hier beginnt auch unser Engagement", fährt Peter Stachorra fort. Doch nicht nur ortsansässigen Heranwachsenden wollen die Herdecker helfen – seit 1990 wird darüber hinaus ein rumänisches Kinderheim durch regelmäßige Geld- und Sachspenden unterstützt.

Und auch im Jubiläumsjahr ruht sich die Lobby für Kinder nicht auf ihren Lorbeeren aus: "Weitere Projekte sind bereits in Planung", verrät Stachorra, "so etwa die Ausbildung qualifizierter Babysitter, eine Ernährungsberatung und spezielle Elternkurse." Den bisherigen Werdegang des Kinderschutzbundes kann man übrigens noch zwei Wochen lang bei einer Ausstellung im Dachgeschoss des Jugendzentrums am Bachplatz nachvollziehen.

Westfalenpost, Christian Papesch, 27.8.2007 (Foto: Hendel, WP) 

Kommentare sind geschlossen.